Die ›Wiederaufbau‹ - das gewisse „Mehr“

1951 Jahr gegründet, zählt die Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG mit rund 17.900 Mitgliedern und über 9.500 Wohnungen zu den landesweit erfolgreichsten Baugenossenschaften. Warum ist das so? Im Gespräch mit Pressesprecherin Vicky Köhler und Auszubildendem Dustin Kistowski erfahren wir, warum Mitarbeiter wie Mieter das gewisse „Mehr“ erwarten können und warum Auszubildende hier einen ganz besonderen Status haben.

Kaltes Wasser - heiße Projekte

Wenn man die Ausbildung zur Immobilienkauffrau / zum Immobilienkaufmann bei der ›Wiederaufbau‹ mit einem Auszubildenden im Gartenbau vergleichen würde, bekäme er oder Sie direkt am ersten Tag die Schaufel oder Schere in die Hand gedrückt.

„Vom ersten Tag an bin ich als Mitarbeiter auf Augenhöhe aufgenommen worden. Natürlich ist man ein Anfänger und muss viel lernen. Aber es war motivierend, besonders im Rahmen vom „Lehndorf-Projekt“ das Vertrauen der Wohnungsmanager entgegengebracht zu bekommen!“ schildert Auszubildender Dustin Kistowski, der gerade sein drittes Lehrjahr durchläuft, mit klarer, selbstbewusster Stimme.

Das „Lehndorfprojekt“

Pressesprecherin Vicky Köhler dazu: „Das Projekt ist 2005 ins Leben gerufen worden. Es hat sich so gut bewährt, dass es in jeder Azubi-Generation ein fester Baustein geworden ist. Dabei agieren die Auszubildenden fast genauso wie ausgelernte Kollegen. Es geht um die Betreuung von einem realen, bewohnten Wohnviertel Lehndorf – von der Vermarktung einer Wohnung, über den Abschluss eines Mietvertrages, bis hin zu allgemeinen Serviceangelegenheiten rund um die Wohnung, wie „den tropfenden Wasserhahn“ oder die Betriebskostenabrechnung.

Sie sind selbstständig, aber nicht alleingelassen: selbstverständlich stehen sie in ständigem Austausch mit ihren Ausbildern und Projektleitern zwischendrin oder im Rahmen der regelmäßig stattfindenden „Lehndorf-Runde“. Auf diese Weise können sich die jungen Frauen und Männer direkt einbringen und ihre Talente erkennen! Wie zum Beispiel Dustin, der den Film über das Lehndorf-Projekt initiiert und die Umsetzung betreut hat- der wirklich gelungen ist!“


Auszubildender Dustin Kistowski (vor Kopf) in der "Lehndorf-Runde".


„Die Idee selbst einen Film zu machen, kam aus dem Gespräch mit unserem Ausbilder heraus, als wir gemeinsam auf ein ähnliches Video von einem anderen Branchenmitglied gestoßen sind. Wir waren sofort begeistert. Gerade die Einzigartigkeit und Dynamik des „Lehndorf-Projektes“ schien wie dafür gemacht!“


Nach Pressesprecherin Vicky Köhler sind solche Initiativen und Aktionen gerne gesehen: „Wir fördern Ideen und unterstützen unsere junge Generation bei ihrer Entwicklung. Dazu haben wir ganz im Sinne des gemeinschaftlichen Genossenschaftsgedankens flache Hierarchien und ein vielleicht besonders hohes Maß an Teamgeist.“

„Nachhaltigkeit ist in unserer DNA“

„Wir als größtes genossenschaftlich organisiertes Wohnungsunternehmen Niedersachsens haben Nachhaltigkeit gewissermaßen erfunden“, betont Vicky Köhler mit einem Strahlen. „Bei uns ist es das oberste Credo zu erhalten und im Wortsinn „wiederaufzubauen“, anstatt Altes abzureißen und einfach Neues zu bauen. Als Genossenschaft geht es uns um das Bewahren, nicht um bloßes Wachstum. Wir pflegen unsere Bestände, denn auch Steine brauchen ab und ab eine Wellness-Kur und wir bauen umsichtig neu.

1951 war es, als einige beherzte Männer die Genossenschaft ins Leben riefen. Zu dieser Zeit fehlte es – besonders im Zonengrenzraum - an nichts mehr als an Wohnungen für Vertriebene, Flüchtlinge, Bombengeschädigte, Evakuierte, Barackenbewohner und nicht zuletzt vertriebene alte Ehepaare, denen es nicht möglich war, sich aus eigener Kraft eine angemessene Wohnung zu beschaffen. Die Gründung der “Wiederaufbau“ war reine Selbsthilfe: Alle Mitglieder sollten durch finanzielle Leistungen dazu beitragen, dass auch das letzte Mitglied eine familiengerechte Wohnung erhält. „Die Namensgebung sollte zum Ausdruck bringen, dass wir nicht nur allein an den Wiederaufbau unserer vernichtenden Existenz und den Wiederaufbau der zerstörten Wohnungen dachten, sondern auch am Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes mitarbeiten wollten“, so Anton Belda, der als Nummer 12 das erste Dutzend der Mitglieder komplettiert hatte.“

Zusammenhalt, Wertschätzung und Pflege seien nicht nur Leitwerte in Bezug auf die rund 9.500 Wohnungen, sondern auch im sozialen Miteinander – sowohl im etwa 100-köpfigen Team wie auch unter den Mitgliedern. "Das rührt vor allem daher, dass alle Mieter auch Mitglieder der Genossenschaft sein müssen und ihnen ein Teil der Genossenschaft gehört. Daher haben alle ein Interesse an Austausch, Kommunikation und natürlich Weiterentwicklung.“

Eben das gewisse, soziale „Mehr“. Dazu wären auch Mietrechtvorteile wie Kündigungsschutz sowie stabile Mieten oder sogar die Möglichkeit Sparverträge abzuschließen, Vorteile einer Mitgliedschaft. Mitgliedschaften würden auch häufig schon für Babys und Kinder als zukunftsweisende Sparanlage gezeichnet.

Ideen pflanzen und Wohn(t)räume schaffen

Rund um den Hauptsitz in Braunschweig kümmern sich außerdem Mitarbeiter von Salzgitter, Wolfenbüttel über Bad Harzburg bis Seesen um die Belange der knapp 18.000 Mitglieder.

Konkret heißt das neben Bürotätigkeiten wie der klassischen Verwaltung zum Beispiel auch engagierte Quartiersarbeit. Einige ›Wiederaufbau‹ Wohnviertel haben auch Quartiersvereine, die das direkte Lebensumfeld im Sinne der Bewohner gestalten. Durch gemeinsame Projekte, Veranstaltungen und Netzwerkarbeit begegnen sich die Menschen im Quartier. Hier wird Nachbarschaft gefördert, Quartiersprojekte und -ideen umgesetzt oder es werden Hilfen vermittelt.

Häufig kämen auch kreative und innovative Ideen von den Mietern selbst. Wie zum Beispiel ein „Urban Gardening-Projekt“, das erfolgreich von einem Mieter angestoßen und umgesetzt worden sei. „Dafür haben wir jederzeit ein offenes Ohr und unterstützen, soweit es uns möglich ist.“

Das Azubi-Team freut sich auf Zuwachs.

Next Generation

Das Gefühl sich einbringen zu können und Teil des Ganzen zu sein, würden auch die Auszubildenden von Beginn an erfahren. Neben interaktiven Projekten wie dem „Lehndorf-Projekt“ bilden das Durchlaufen aller Abteilungen sowie die begleitende Theorie an der Berufsschule in Bochum weitere Säulen der Ausbildung.

„Es ist immer wieder faszinierend die Entwicklung von zurückhaltenden Schulabgängern zu selbstbewussten Mitarbeitern zu beobachten, die mit ihren Ideen und Konzepten selbst erfahre Köpfe überraschen. Sicherlich ist es das „Learning by doing“ aber vor allem das „Wir-Gefühl“, das unseren Arbeitsalltag so besonders macht“, rundet Vicky Köhler ab. Kein Wunder, dass hier ein großer Anteil der Mitarbeiter bereits seit der Ausbildung im Team ist! „Wir freuen uns schon auf die nächste Generation!“

Habt Ihr Interesse bekommen? Dann bewerbt Euch jetzt!

Bildnachweis: ›Wiederaufbau‹ eG.

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Location: Braunschweig (div.)
Autor / Credits: Kathrin Rieck


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