Dragon's Dogma
Die Welt von Gransys: weit, offen, manchmal öde, aber trotzdem gefährlich
Und weil Reisen alleine nicht nur öde, sondern sehr gefährlich ist, hat man einen ständigen, frei zu konfigurierbaren und wechselnde Begleiter dabei, deren Steuerung der Computer erledigt. Dass diese Gefährten nicht die schärfsten Klingen im Messerblock sind und beispielsweise hundertmal wiederholen, dass Goblins anfällig für Feuer sind, sehen wir als gutgemeinten Versuch von Reaktion und Interaktion mit der Spielumgebung an, anstatt ihnen Alzheimer zu unterstellen. Im Kampf schlagen sie sich mehr oder minder wacker, zum Beispiel wird der eigene, besorgniserregende Gesundheitszustand wohlwollend ignoriert und statt sich zu heilen wird der Gegner weiter mit Feuerballsalven bedacht. Getreu dem Motto: Mit Geschrei voran. Besonders beeindruckend sind Kämpfe mit riesigen und großartig animierten Gegnern wie Greifen, Chimären und Hydren, bei denen man nicht nur auf viele verschiedene Arten zum gewünschten Ziel, sondern auch zum eigenen, unrühmlichen Lebensende kommen kann.
Ergreifendes Gameplay: Der Greif greift gierig mit seinen Greifern.
Die größte Stärke von "Dragons Dogma" ist auch zeitgleich seine größte Schwäche. Es möchte, dass man sich in seiner Welt verliert, Entscheidungen trifft, seine Erfolge erarbeitet und sich überraschen lässt. Diese Überraschungen sind teilweise alles andere als schön (unbezwingbare Gegnerhorden, sag ich nur) und zwingen Entscheidungen wie Flucht und spätere Rückkehr mehr herbei, denn sie natürlich entstehen zu lassen. Dieses erzwungene Hin und Her ist ein gigantisches Manko des Spiels. Reisen ist ungeheuer monoton und zieht die Spielzeit in gigantische Länge.
Wolfsrudel gegen Abenteurerbande. Ausgang ungewiss.
+ Große Welt, ebenso große und tolle Gegner
Location: Braunschweig (div.)
Autor / Credits: Lars Hildebrandt