Das OTTER-ZENTRUM setzt sich nicht nur für das namensgebende Leittier des Trägervereins Aktion Fischotterschutz e.V. ein, auch andere Marderarten sind bedroht und benötigen Hilfe. Bei dem Europäischen Nerz ist diese Unterstützung besonders dringend. Daher beteiligt sich die Einrichtung in Hankensbüttel am Erhaltungszuchtprogramm des Vereins EuroNerz e.V. und darf sich aktuell über seltenen Nachwuchs freuen.
 
Hinter den Kulissen, auf dem abgeschiedenen Forschungsgelände des OTTER-ZENTRUMs konnte bei zwei Nerzfähen erfolgreich nachgezüchtet werden. Die Jungtiere sind rund 2 Wochen alt, noch blind und völlig hilflos. Sobald sie mit rund 11 Wochen selbständig sind, trennen sie sich vom Muttertier. Dies ist der Zeitpunkt, an dem für die meisten dieser Nachzuchten ein neues Leben in Freiheit beginnen wird: Die Aktion Fischotterschutz ist Mitglied bei EuroNerz e.V. und unterstützt die Bemühungen, den Nerz am Steinhuder Meer wieder anzusiedeln.
Da das Ziel die Auswilderung sein wird, werden die jungen Nerze ausschließlich hinter den Kulissen gehalten, um eine Gewöhnung an den Menschen weitestgehend zu vermeiden.

 


Ursprünglich waren Europäische Nerze in weiten Teilen Europas zu finden. Sie lebten vor allem an dichtbewachsenen Ufern von Sümpfen, Flüssen und Seen. Ihre semiaquatische Lebensweise ist auch gut an den Schwimmhäuten zwischen ihren Zehen zu erkennen. Heute ist der Europäische Nerz lediglich in Westfrankreich, Nordspanien, Weißrussland, Russland und im rumänischen Donaudelta zu finden. Hierzulande ist er ganz ausgestorben. Der letzte Nachweis eines Nerzes in Deutschland war 1925. 
Doch es gibt Bemühungen, die Art bei uns wiederanzusiedeln. An zwei Standorten in Deutschland werden die seltenen Tiere ausgewildert - im Saarland seit 2006 und am Steinhuder Meer in Niedersachsen seit 2010. Das Zuchtprogramm für den Erhalt einer gesunden Gründerpopulation und Tieren für das Wiederansiedlungsprojekt wird von EuroNerz koordiniert. Dabei wird sowohl auf die genetische Verwandtschaft geachtet, als auch auf die Anzahl der Würfe. „Durch die enge Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie unserem OTTER-ZENTRUM gelingt es, die kleinen Marder einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen und dies gleichzeitig mit unserem Bildungsauftrag zu verknüpfen“, so Eva Baumgärtner, Vorstand bei der Aktion Fischotterschutz. „So dienen Tiere in Dauerhaltung nicht nur der Erhaltungszucht, sondern sie können gezielt auf diese stark bedrohte Art aufmerksam machen“, erläutert die Biologin.
 
Am Gehege „Nerzmoor“ können Gäste des Naturerlebniszentrums mehr über den Europäischen Nerz und seinen amerikanischen Verwandten, den robusteren Mink, erfahren. Auch wenn die beliebten Schaufütterungen aktuell nicht stattfinden können, huschen die flinken Räuber gerne durchs Moor und lassen sich mit etwas Geduld gut beobachten. Das OTTER-ZENTRUM hat täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, geöffnet. Aktuelle Neuigkeiten stehen auf der Homepage www.otterzentrum.de.

 

 

Quelle: Pressemitteilung. Bildnachweis: OTTER-ZENTRUM.

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Autor / Credits: Pressemitteilung


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