„The End – Die letzte Jolly Joker Nacht“ hieß es am 30. Juni 2012. Kurz vor dem 30. Geburtstag ist Braunschweigs älteste und größte Diskothek endgültig am Ende. Bereits Mitte April musste die Betreibergesellschaft Insolvenz anmelden, alles danach war ein Sterben auf Zeit. Der Untergang der einst beliebtesten Großraumdisco in Norddeutschland zeichnete sich bereits Jahre vorher ab. Fremdveranstalter wurden nicht mehr zugelassen, alle beliebten Partyreihen wollte man lieber selbst durchführen. Und wer konnte, ging lieber zu Hause oder beim nahe gelegenen Burger King auf die Toilette. Als die Älteren nicht mehr kamen, setzte man auf die 16-18 jährigen, die das Angebot anfangs dankend annahmen, sich aufgrund des prekären Zustands der Einrichtung aber auch schnell wieder abwanden.


Die Farbe ist ab. Das Logo wird wahrscheinlich aufgefrischt, das Motiv muss gehen

Wir haben nun die neuen Betreiber getroffen, mit denen alles anders werden soll. Zunächst einmal: Der Name bleibt erhalten, genauso wie das Prinzip verschiedene Partygenerationen unter einem Dach zu vereinen und zusammen feiern zu lassen. Eine Partylocation mit Wohlfühlcharakter sozusagen.


Der Außenbereich soll komplett saniert werden und zum Sitzen einladen

Eine große Befürchtung wurde nach ersten Gesprächen ebenfalls zerstreut. Es handelt sich nicht um experimentierfreudige Newcomer, die einmal feucht durchwischen und dann unter neuem Namen den schnellen Euro verdienen wollen. Die neuen Inhaber wollen namentlich zur Zeit noch im Hintergrund bleiben, fest steht aber, dass es sich dabei um finanzstarke Investoren mit viel Erfahrung handelt, die Braunschweigs liebstes Partyetablissement zu neuem Glanz erstrahlen lassen.


Meister Proper reicht hier nicht mehr. Flex, Hilti und Kärcher werden es richten müssen

Bei der ersten Begehung wird klar, was das bedeutet: Der Vorplatz gleicht einer riesigen Müllhalde, überall liegen Gitter herum, Unkraut wohin man blickt. Innen sieht es noch nicht sehr viel besser aus. Wer das Jolly direkt nach der Schließung gesehen hat, wird schon einen guten Fortschritt feststellen können, für Leute die bei sich zu Hause regelmäßig mit dem Lappen durchgehen, aber immer noch katastrophal. Die Verkabelung erinnert eher an das Glücksspiel „Fädenziehen“ auf dem Jahrmarkt, als an ein Werk professioneller Elektriker. Scheiben sind zerbrochen, das Holz hat 28 Jahre Schweiß und Qualm geatmet. Das soll ab dieser Woche anders werden.


Alle Kabelschächte und Kanäle wurden geöffnet, um eine Bestandsaufnahme zu machen

Vorgesehen ist eine komplette Sanierung des Geländes. Dazu gehört die Reinigung der Fassade, das Dach wird neu gemacht und im Außenbereich wird der Biergarten wiederbelebt. Drinnen entstehen neue Barbereiche, die Technik wird auf den Stand der Zeit gebracht und viele neue Ideen fließen zusätzlich mit ein. Die Stadt Braunschweig zeigt sich sehr kooperativ was Auflagen angeht und hat großes Interesse an der Fortführung des Traditionshauses. Einzig den von der Schließung profitierenden Clubs rund um die Meile an der Gieseler wird die Neubelebung nicht schmecken. Wenn es aber gelingt, das Umland wieder nach Braunschweig zu locken, werden alle ein Stück vom großen Kuchen abbekommen. Die Wiedereröffnung ist für Mitte Dezember geplant.

Wir werden euch während des Umbaus mit Fotos und allen Neuigkeiten auf dem Laufenden halten!

Copyright und Infos


Location: Jolly Time (BS)
Autor / Credits: Christian


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