Im Sommer 2019 wurden Elektro-Tretroller, auch e-Scooter genannt, in Deutschland zugelassen. Immer mehr Firmen von Verleihsystemen für die kleinen Elektrofahrzeuge sind seither bundesweit aktiv geworden. Im März 2020 ist mit dem Unternehmen Tier der erste Angebot in Wolfsburg gestartet. Diesem folgte im November der Anbieter Lime. Am 1. Juni beginnt nun das Verleihangebot an e-Tretrollern der Firma Bolt zunächst in einem weiteren Kernstadtareal mit bis zu 300 e-Scootern.
 
Das Gebiet umfasst Parkverbotszonen an Aufkommensschwerpunkten wie etwa dem Bahnhof oder sensiblen Bereichen wie dem Klinikum. In diesen Zonen können sich die Nutzenden nicht abmelden und die kostenpflichtige Fahrt nicht beenden. Das Gleiche gilt, wenn die Nutzenden sich außerhalb des Geschäftsgebiets von Bolt bewegen. Nötig für den Leihvorgang ist ein iOS- oder Android-Smartphone sowie die Bolt-App.
 
Die Verwaltung hatte zuletzt im Strategieausschuss Bilanz nach einem Jahr Verleih von e-Tretrollern in Wolfsburg und der freiwilligen Selbstverpflichtung gezogen. Dafür hat sie Auslastungsdaten ausgewertet, die ihr von den Anbietern zur Verfügung gestellt wurden. Ebenfalls in die Bilanz eingeflossen ist eine Evaluation nach den ersten sechs Monaten Betrieb gemeinsam mit Verwaltung, Anbietenden, Verbänden und Polizei.
 
Nicht zuletzt sind auch Hinweise der Wolfsburger*innen berücksichtigt worden. Demnach finden pro Tag rund 1.000 Ausleihvorgänge statt. Die Auslastung über das gesamte Geschäftsgebiet der Anbietenden deutet auf eine Ergänzung der täglichen Mobilität hin.
 
"Die Stadt Wolfsburg begrüßt neue Mobilitätslösungen als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr und als Alternative zum Auto auf kurzen Wegen. Die Auswertung der ersten zwölf Monate e-Tretroller-Verleih haben gezeigt, dass das Angebot in Wolfsburg im Alltag gut angenommen wird", unterstreicht Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Eine Stärkung der sogenannten Nahmobilität aus Rad, Fuß und neuen Mikromobilitätsangeboten hat der Rat der Stadt Ende 2020 neben weiteren Zielen in der Mobilitätsstrategie beschlossen.
 
"Neue Mobilitätsangebote müssen aber auch auf begrenzten Infrastrukturen untergebracht werden. Dieses muss möglichst sicher und konfliktfrei für alle am Verkehr Teilnehmenden gestaltet werden. Damit die Fahrzeuge so geparkt werden, dass niemand behindert oder gefährdet wird, wird die Stadt Wolfsburg die Einrichtung von Abstellzonen, wie sie zum Beispiel bereits am Hauptbahnhof zu finden ist, weiter vorantreiben. Auch sollen e-Scooter als Angebotselement in Mobilitätsstationen integriert werden", erklärt Hirschheide.
 
Um das zu erreichen, hat die Stadt für den e-Scooter-Verleih in Wolfsburg eine freiwillige Selbstverpflichtung mit Regeln zum Betrieb definiert. Denn der Betrieb eines Verleihsystems für die sogenannten Elektro-Kleinstfahrzeuge ist durch die Stadt nicht genehmigungspflichtig. Die Zulassung der e-Scooter für den Straßenverkehr regelt die Elektro-Kleinstfahrzeuge-Verordnung auf Bundesebene. Die freiwillige Selbstverpflichtung schärft diese Regeln für Wolfsburg, zum Beispiel wo e-Scooter fahren dürfen oder wo sich Parkverbotszonen in der Stadt befinden. Für die Einhaltung müssen die Anbietenden sorgen. Darüber hinaus gibt es Informationspflichten der Verleih-Unternehmen gegenüber der Stadt, damit die Verwaltung das Angebot gemeinsam mit ihnen sukzessive und vor allem bedarfsgerecht entwickeln kann. Wie die anderen Anbieter auch, startet Bolt zunächst mit einer geringeren Rollerzahl im Bereich der Kernstadt. Wenn sich das Angebot bewährt, können in Abstimmung mit der Stadt das Geschäftsgebiet und die Rollerzahl sukzessive ausgeweitet werden.
 
"Ich bin mir sicher, dass wir mit den Verleihangeboten auch künftig sinnvolle Ergänzungen der städtischen Mobilität erreichen werden. Die Stadt unterstützt das durch die angesprochenen Regelwerke und Infrastrukturen sowie einen vertrauensvollen Austausch mit den Anbietern. Letztlich ist aber auch jeder Einzelne gefragt, sich im Straßenverkehr rücksichtsvoll und solidarisch zu verhalten, damit sich ein zukunftsfähiges Mobilitätsangebot für alle gestalten lässt", bekräftigt Kai-Uwe Hirschheide.
 
Informationen zum Thema e-Scooter gibt es im Internet unter www.wolfsburg.de/emobilitaet. Hier finden sich auch die Kontaktdaten der Anbietenden, an die Hinweise zu falsch abgestellten e-Scootern gerichtet werden sollten. Informationen zur Mobilitätsstrategie der Stadt Wolfsburg sind unter www.wolfsburg.de/gruenerfaden einsehbar.
 

Quelle: Pressemitteilung. Bildnachweis: Stadt Wolfsburg.

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