Es war alles andere als der erhoffte versöhnliche Jahresabschluss, den die Basketball Löwen und ihre 4.209 Zuschauer in der Volkswagen Halle am Montagabend erlebten. Die Mannschaft von Headcoach Pete Strobl verlor deutlich mit 71:93 (34:40) gegen den Playoff-Kandidaten und EuroCup-Top16-Teilnehmer EWE Baskets Oldenburg und steht jetzt mit einer Bilanz von 10:14 auf dem zehnten Platz. In der ersten Halbzeit spielten die Löwen gut mit den Gästen mit und boten ihnen trotz erneut zu vieler Ballverluste (insgesamt 26) und schwacher Dreierquote (21 Prozent) mit guten Verteidigungssequenzen und Kampf Paroli. Doch nach einem 7:0-Lauf der EWE Baskets zu Beginn des dritten Viertels glitt dem Strobl-Team das Spiel gänzlich aus den Händen. Der Löwen-Headcoach sprach nach dem Spiel von einer ganz schlechten zweiten Halbzeit seiner Mannschaft und sagte zudem: „Es ist wirklich schwer in dieser Liga zu spielen, wenn man den eigenen Ball nicht kontrollieren kann. Man muss nicht alles treffen, man muss aber gute Würfe bekommen. Das haben wir nicht gemacht.“ Zum Topscorer der Partie avancierte Löwen-Spielmacher Trevor Releford mit 21 Punkten, für die Oldenburger war Armani Moore am erfolgreichsten (17).
Die Löwen taten sich schwer, einen offensiven Rhythmus gegen die tief stehende Oldenburger Verteidigung zu finden und bekamen Scott Eatherton kaum ins Spiel. Dadurch nahmen die Löwen viele Würfe aus der Distanz, die aber nur bei 29 Prozent fielen. Die Gäste hatten allerdings auch Schwierigkeiten gegen die wechselnde Löwen-Verteidigung und trafen von der Dreierlinie deutlich unter ihren Möglichkeiten (22 Prozent). Allerdings waren sie in Korbnähe effektiver und profitierten von Braunschweiger Ballverlusten. Das führte in Summe dazu, dass sich die Oldenburger zwischenzeitig schon auf acht Punkte absetzen konnten (7:15, 10:18).
Zu Beginn des zweiten Viertels lagen die Löwen aber nur mit fünf Zählern hinten (15:20) und zeigten ein verbessertes Zusammenspiel. Vor allem zwischen Lukas Wank und Scott Eatherton flutschte es ein paar Mal richtig und so kamen die Löwen auf 23:26 heran. Wären da nur nicht die fortwährenden Ballverluste (11 zur Halbzeit) und Armani Moore gewesen. Die Oldenburger Nachverpflichtung erzielte in diesem Viertel neun Punkte und warf die Löwen auch wieder deutlicher in einen 26:33-Rückstand. Aber der Kampfgeist der Löwen stimmte, was u.a. ihre Rebound-Dominanz (21/14) sowie gute Verteidigungssequenzen zeigten. Über die Defense gelang ihnen auch ein 6:0-Lauf zum 32:33 (18. Minute). Zur Halbzeit lagen die Löwen hingegen mit 34:40 hinten – aber es schien noch alles drin zu sein.
Der Start ins dritte Viertel sollte jedoch der Knackpunkt des Spiels werden. Die Oldenburger machten sofort mit einer Pressverteidigung Druck und forcierten damit schwere Würfe sowie Ballverluste. Das Ergebnis war ein 7:0-Lauf der Gäste zum 34:47 aus Löwensicht (32. Minute) und der zeigte Wirkung. Das Strobl-Team verlor zunehmend den Zugriff auf das Spiel und machte den auf dem Papier ohnehin schon favorisierten Gegner durch teils haarsträubende Aktionen unnötig stärker. Die Löwen waren zwar bemüht. Vor allem am offensiven Brett arbeiteten sie gut, holten sich in diesem Viertel 7 Offensiv-Rebounds und zogen Fouls. Aber Spielfluss war kaum vorhanden und die Köpfe gingen zunehmend runter. Zusammen mit den Turnovers und der extrem hohen Zweierquote (82 Prozent) der EWE Baskets machte das ein Herankommen unmöglich.
Der Rückstand zu Beginn des letzten Viertels betrug weiterhin 13 Punkte (50:63) und ein dann folgender 14:4-Lauf der Gäste in fünfeinhalb Minuten sorgte endgültig für die Entscheidung (54:77). Zwar fanden die Löwen trotz weiterer acht Ballverluste in diesem Viertel dann offensiv noch ein bisschen zurück in die Spur und erzielten insgesamt 21 Punkte, allerdings foulten sie auch viel und konnten die Oldenburger nicht stoppen. Die Gäste machten 30 Punkte und entschieden das Spiel schlussendlich deutlich für sich.
Fotos: Jürgen Pluschke
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Location: Volkswagen Halle (BS)
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