Den Basketball Löwen ist es nicht gelungen, ihren hart erkämpften Sieg nach Verlängerung bei den FRAPORT SKYLINERS mit einem weiteren Erfolgserlebnis zu bestätigen. Vor ausverkaufter heimischer Kulisse in der Volkswagen Halle (3.686 Zuschauer) verloren sie am Freitagabend in einem physischen, spannenden und laut Gäste-Coach Tuomas Iisalo „verrückten Spiel“ mit 105:115 (48:49, 92:92) gegen die HAKRO Merlins Crailsheim und dabei ging es wieder in die Overtime. Bei weniger als drei Minuten verbleibender regulärer Spielzeit hatten die Löwen um ihre Topscorer Tommy Klepeisz und Scott Eatherton (je 21 Punkte) mit 88:82 geführt und der Sieg war damit schon greifbar nah. Doch waren es dann eigene Fehler, die in dieser Begegnung mit insgesamt 92 Freiwürfen und 68 Fouls in die Verlängerung führten. In dieser zogen die durch Fouls dezimierten und insgesamt Turnover-anfälligen (23) Löwen schließlich den Kürzeren und warten damit weiterhin auf den nächsten Heimsieg. Die nächste Chance dazu bekommt das Team von Headcoach Pete Strobl bereits am kommenden Montag (30.12.), wenn es die EWE Baskets Oldenburg zum letzten Heimspiel des Jahres 2019 in der Volkswagen Halle empfängt (Tip-Off: 19 Uhr).
In der physischen und foullastigen Partie hatten die Gäste den besseren Start und lagen schnell mit 7:2 vorne. Aber die Löwen kämpften sich ins Spiel und hatten in der 6. Minute die erste Führung geholt (13:12). Insgesamt war das Strobl-Team aus dem Zweierbereich richtig stark (5/5 Würfe) und zog viele Fouls. Die Löwen standen im ersten Viertel bereits 16 Mal an der Freiwurflinie und trafen von dort 13 Mal. Richtig absetzen konnten sie sich aber nicht – auch, weil die Merlins in wichtigen Phasen von der Dreierlinie erfolgreich waren.
Mit einem 26:22-Vorsprung gingen die Löwen ins zweite Viertel, in dem sie oft leicht den Weg ans Brett fanden und dort weiterhin sehr hochprozentig trafen (80 Prozent Zweierquote). Auf diese Weise hielten die Löwen um ihr starkes Duo Tommy Klepeisz und Scott Eatherton auch bis zur 16. Minute ihre Führung, die dann jedoch wechselte. Der Grund waren vermehrte „and ones“ sowie zweite Chancen für die Gäste in Kombination mit Löwen-Ballverlusten. Nach einem Dreier lagen die Crailsheimer mit 5 Punkten vorne (40:45). Scott Eatherton, der immer wieder gut in Szene gesetzt wurde und in diesem Viertel neun Punkte erzielte, stemmte sich dagegen und führte sein Team wieder heran. In die Kabinen ging es jedoch mit einem knappen 48:49-Rückstand.
Wieder auf dem Parkett festigten die Merlins in dieser nach wie vor foulintensiven und durch viele Freiwürfe geprägten Partie ihre Führung. Sie konnten ihren Vorsprung auf acht Punkte ausbauen (58:66), weil die Löwen sich zwischenzeitig schwer mit der Merlins-Verteidigung taten. Die Löwen trafen dank ihrer starken Zweierquote zwar weiterhin insgesamt besser aus dem Feld (51%, Merlins 42%) und hatten auch bei den Rebounds und Freiwürfen leicht die Nase vorn, aber die Ballverluste blieben ein Manko. Und die waren neben teils zu leichten Gästepunkten mit ausschlaggebend dafür, dass das Strobl-Team mit 64:68 ins vierte Viertel ging.
Hier gelang es den Löwen etwas besser, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Dabei half erheblich, dass plötzlich die Dreier fielen – zumal Scott Eatherton besser abgeschirmt wurde. Nach 30 Minuten hatten die Löwen nur 3 von 15 Distanzwürfen getroffen. Jetzt versenkten Lucca Staiger & Co. fünf Dreier in diesem Viertel und holten sich unter lautstarker Unterstützung der Zuschauer die 82:81-Führung. Das Momentum schien trotz umstrittener Schiedsrichterentscheidungen gänzlich auf Löwenseite zu kippen, als Karim Jallow es nach einem Ballgewinn per Dunk krachen ließ und die Fans von den Sitzen riss. Und er war es auch, der keine drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit das 88:82 erzielte. Doch das war nicht genug. Denn die Löwen verloren beim Stand von 90:85 zuerst den Ball und vergaben danach zwei Würfe, was die Merlins zurück ins Spiel und zum 92:92 nach 40 Minuten brachte. Wieder Verlängerung.
In diese gingen die Löwen bereits ohne Trevor Releford, der in der 37. Minute sein fünftes Foul erhalten hatte. Dennoch lagen sie angetrieben von Tommy Klepeisz nach 1,5 Minuten mit 98:95 vorne. Aber die Merlins kamen wieder zurück und gingen mit 99:98 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch noch Jairus Lyles rausgefoult und in der 43. Minute kassierte zudem Scott Eatherton sein fünftes Foul. Dies war als unsportlich geahndet worden, woraus die Gäste von der Freiwurflinie vier Punkte machten und auf 98:103 aus Löwensicht wegzogen. Zwar kamen die Löwen nochmals auf zwei Punkte heran. Doch spätestens als Crailsheims Jan Span 50 Sekunden vor dem Ende einen Dreier zum 107:102 traf und die Löwen danach zuerst den Ball verloren und die Merlins dann an die Freiwurflinie schickten, stand die Niederlage fest.
Fotos: Jürgen Pluschke
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Location: Volkswagen Halle (BS)
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