Die Mauer muss bunt! Braunschweigs neue Urban Art Gallery macht in diesem Jahr einen großen Sprung: Im Sommer werden voraussichtlich gleich vier neue großflächige Kunstwerke im Magniviertel, Kultviertel und am Wollmarkt entstehen. Im Rahmen einer Jurysitzung wurden nun die jeweiligen Künstler:innen ausgewählt.

„Nach dem Kick Off im vergangenen Jahr wollen wir nun die inhaltliche Tiefe des Konzeptes schärfen“, erläutert Volkmar Brätsch, vielen besser bekannt als N.O.Madski. Im vergangenen Jahr realisierte er als Künstler das erste Mural im Rahmen von GROSS FORM ART in Braunschweig.  Nun engagiert er sich gemeinsam mit Christian Siebke, Tim Lemke und dem Team der Kommunikationsagentur eventives für das neue Vorhaben. „Wir wollen uns von einem klassischen Street Art Festival abheben. Es geht uns darum, neue Perspektiven zu eröffnen und der Kunstform gleichzeitig die Möglichkeit zu bieten der Subkultur treu zu bleiben“, so Brätsch.

GROSS FORM ART will Hauswände im Magniviertel und Kultviertel „wachküssen“
Dank der Unterstützung regionaler Sponsoren und Förderer (Braunschweigische Landessparkasse, SOLVIS GmbH, Öffentliche Versicherung Braunschweig, Braunschweigische Stiftung und Stadt Braunschweig) sollen in diesem Jahr gleich vier neue Werke im Rahmen von GROSS FORM ART realisiert werden. „Wir sind sehr dankbar. Der starke Support lässt unsere Urban Art Gallery in diesem Jahr in großen Schritten anwachsen“, freut sich Christiane Nagel, Geschäftsführerin der Art Braunschweig gGmbH, die speziell für das Projekt gegründet wurde. 

In diesem Jahr neu „erstrahlen“ werden bis dato unscheinbare Wände im Magniviertel, Kultviertel sowie am Wollmarkt. Im Magniviertel fiel die Entscheidung auf eine große Wandfläche im Bereich der Kuhstraße, im Kultviertel werden gleich zwei Vorhaben in der Wallstraße umgesetzt. Unweit des Wollmarktes – einem Quartier, das in den vergangenen Jahren eine aufstrebende Entwicklung erfährt – ist die Beckenwerker Straße Teil der Planung. Mitinitiator Christian Siebke erläutert: „Nach dem Auftakt sind verschiedene Hauseigentümer:innen aktiv auf uns zugekommen, andere haben wir direkt angesprochen. Es ist schön zu sehen, dass GROSS FORM ART bei den Eigentümer:innen auf ein großes Interesse stößt und wir nun so gute Flächen zur Auswahl haben.“


International gefeierte Künstler:innen in Braunschweig
Eine große Auswahl hatte auch die Jury – denn: regional bis international namhafte Künstler:innen haben sich mit Entwürfen an der diesjährigen Ausschreibung beteiligt. Die Jury setzt sich derzeit zusammen aus: Dr. Anja Hesse (Stadt Braunschweig, Kulturdezernentin), Klaus Hornung (Stadt Braunschweig, Referatsleiter Stadtbild und Denkmalpflege), Gerold Leppa (Braunschweig Stadtmarketing, Geschäftsführer), Christian Siebke (Art Braunschweig gGmbH, Künstlerischer Leiter) und Volkmar Brätsch (Künstler). Hinzu kommen – bei der Entscheidung über einzelne Werke – die Vertreter der jeweiligen Hauseigentümer:innen sowie die Sponsoren und Förderer der Kunstwerke. 

So unterschiedlich die Stile der Künstler:innen waren, so schwer fiel auch die Entscheidung. Freuen darf sich etwa der gebürtige Berliner HOWTOKILLAGRAFFITI, der von 2012 bis 2019 im Künstlerdorf Songzhuang in China lebte, wo er sich sechs Jahre lang der intensiven Praxis der Ölmalerei widmete. Sprühfarben treffen auf Ölmalerei. Er wird sich in seinem Werk in Braunschweig der „behutsamen Nachbarschaft“ widmen. Ein absolutes Schwergewicht der Urban Art Szene ist unterdessen MARTI SAWE: Der in Barcelona geborene Künstler studierte Illustration an der Kunsthochschule La Massana. Nach seinem Studium bot ihm Graffiti die Möglichkeit, seine Arbeit als Illustrator mit Reisen und Ausstellungen in aller Welt zu verbinden – damit erarbeitete er sich international einen guten Namen.

Bei GROSS FORM ART ebenfalls am Start: Mariusz Waras, besser bekannt als M CITY. Der polnische Künstler schafft sogenannte großformatige Stencils – diese stellen oftmals Fantasie-Stadtlandschaften dar und sind von Waras‘ Kindheit in einem Industriegebiet inspiriert. In Summe hat er schon mehr als 700 Murals in Warschau, Danzig, Berlin, Paris, Budapest, Sao Paulo, Rio de Janeiro, Bolzano, London und Prag gemalt.

Als „Local“ Teil der diesjährigen Auswahl ist KARTEL. Der Hannoveraner bewegt sich in seinen Arbeiten thematisch stets zwischen Nostalgie und Gegenwart, inspiriert vom alltäglichen Leben und elementaren Artefakten. Seine kontrastreichen, semi-abstrakten Kompositionen erinnern an Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit. „Wir wollen noch nicht zu viel verraten, aber: Der Kontrast kann etwas sehr starkes sein. Vor allem jener, den man nicht erwartet“, kommentiert Volkmar Brätsch die eindrucksvollen Entwürfe von KARTEL.

Gemalt wird vom 20. bis 27. August 2022
Christian Siebke fasst das Vorhaben zusammen: „Mit diesen Künstler:innen haben wir die Chance etwas mit großem künstlerischen Gehalt auf die Beine zu stellen.“ Vormerken sollten sich Interessierte dabei die Woche vom 20. bis zum 27. August 2022. In dieser Zeit sollen, nach aktuellem Plan, alle Werke gleichzeitig in der Innenstadt entstehen. Noch steht die Realisierung aller Werke unter einem gewissen Vorbehalt – denn die beantragten Fördermittel im Rahmen des Programms „Perspektive Innenstadt“ sind noch nicht bewilligt. Das Team rund und Christiane Nagel und Christian Siebke ist aber optimistisch und plant bereits an begleitenden Veranstaltungen, einer regionalen Kampagne und weiteren Aktionen. 

Passend zum Abschluss ist für den 27. August 2022 die diesjährige Kultviertelnacht geplant, bei der die GROSS FORM ART Projektwoche einen feierlichen Abschluss finden soll.

Weitere Informationen sind auf der neuen Website www.gross-form-art.de zu finden. 

Quelle: Pressemitteilung. Bildnachweis: Nico Müller; Andreas Rudolph.

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Autor / Credits: Pressemitteilung


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