Nach zuletzt fünf Siegen in Serie mussten die Basketball Löwen Braunschweig am heutigen Samstag (7. Februar) als Verlierer das Parkett verlassen: Sie unterlagen nach intensiven 40 Spielminuten beim Mitteldeutschen BC mit 72:67 (31:34). Die Zuschauer in der Stadthalle Weißenfels sahen eine kampfbetonte Partie, in der die Braunschweiger Korbjäger zur Halbzeit noch mit drei Zählern führten. Nach dem Seitenwechsel geriet die Mannschaft von Löwen-Trainer Raoul Korner knapp in Rückstand und konnte diesen in packenden Minuten bis zum Ende nicht mehr aufholen. Beste Löwen-Punktesammler waren Trent Lockett und Tim Abromaitis mit je 15 Zählern. Bei den „Wölfen“ war Center Djordje Pantelic mit 19 Punkten Topscorer.

Mit dem Rücken zur Wand legte der MBC los wie die Feuerwehr. Die Basketball Löwen blieben nach dem 8:2 (3. Minute) für die Hausherren aber ruhig und fanden gute Lösungen: Tim Abromaitis war zwei Mal in Folge per Dreier erfolgreich, und Dru Joyce besorgte schließlich mit einem Korbleger das 8:10. Als die Braunschweiger Korbjäger sich auf 11:17 absetzen konnten, wurde es in der Weißenfelser Stadthalle kurzzeitig etwas leiser. Bis zwei Minuten vor dem Ende eines sehr intensiven ersten Viertels führte das Korner-Team mit sechs Zählern (16:22). Doch biss sich der MBC über die Verteidigung ins Spiel und konnte auf 21:22 nach zehn Minuten verkürzen.

Auch mit Beginn des zweiten Viertels hatten die Basketball Löwen Schwierigkeiten, Mittel gegen die Defensive der „Wölfe“ zu finden. Sie blieben fast drei Minuten punktlos und gerieten dadurch mit 27:22 in Rückstand (13. Minute). Nach einer Auszeit von Raoul Korner war aber erneut Tim Abromaitis mit einem Dreier zur Stelle und führte sein Team wieder heran. Dennoch blieb es schwierig für die Braunschweiger, zu Punkten zu kommen, weil der MBC vor allem unter dem Korb dicht machte. Antworten darauf fanden die Löwen immer wieder aus der Distanz: Ein Dreier von Cornelius Adler bedeutete das 31:28 (16. Minute). Auf der anderen Seite suchten auch die Gastgeber ihr Glück über die Dreipunktewürfe, allerdings fielen die nicht gut. Die Basketball Löwen nutzten dies und konnten sich die 31:34-Führung zurückholen (20. Minute). Mit diesem Punktestand ging es auch in die Halbzeitpause.

Zurück auf dem Parkett blieben die Basketball Löwen heiß vom Perimeter und trafen zum 33:37 (23. Minute). Allerdings hatte auch der MBC wieder seinen Touch aus der Distanz gefunden und war selber zwei Mal in Folge zum 39:37 erfolgreich. Im Gegenzug dazu zündete Trent Lockett den Turbo. Der Löwen-Guard war an fast jeder Braunschweiger Offensiv-Aktion beteiligt und kaum zu stoppen. Er führte sein Team zum 41:43 (25. Minute), ehe das Korner-Team drei Angriffe in Folge ohne Punkte blieb. Die Hausherren schlugen daraus Kapital und zogen auf 47:43 davon (27. Minute). Die Halle kochte jetzt und die Intensität war förmlich zu greifen. Davon profitierte aber der MBC, der nach einem weiteren Dreier auf 54:47 erhöhte. Über eine gute Verteidigung kamen die Basketball Löwen drei Sekunden vor Viertelende wieder auf 54:52 heran. Doch hatten die Gastgeber mit einem Dreier von der Mittellinie das Schlusswort in diesem Spielabschnitt zum 57:52.

Diesem Rückstand liefen die Braunschweiger Korbjäger jetzt hinterher, knabberten aber Stück für Stück etwas davon ab. Zuerst traf Derrick Allen zum 59:54, dann Dru Joyce zum 61:57 und schließlich Kyle Visser nach Korbleger mit Foul zum 61:60 (34. Minute). Aber die Löwen-Basketballer blieben im Hintertreffen. Zwar war Dru Joyce noch einmal zum 64:63 erfolgreich, allerdings vergingen anschließend drei Minuten, in denen er und sein Team nicht trafen. Der MBC war in diesen Minuten auch nicht wesentlich treffsicherer, konnte aber das 68:63 erzielen. Raoul Korner griff zur Auszeit und auf die ließ seine Mannschaft vier Zähler zum 68:67 folgen (38. Minute). Die Spannung war fast nicht mehr auszuhalten, auch weil beide Teams bis 30 Sekunden vor Spielende keine weiteren Körbe mehr erzielten. Dabei hatten die Basketball Löwen mehrere Möglichkeiten, am MBC vorbeizuziehen. Stattdessen gingen die Wölfe an die Freiwurflinie und erzielten das 70:67. Die anschließenden Braunschweiger „stop-the-clock“-Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt – zum einen, weil die Löwen selber nicht mehr trafen, und zum anderen, weil die Hausherren im Gegenzug zwei weitere Freiwürfe versenkten.

Trainerstimmen zum Spiel:

Raoul Korner (Basketball Löwen Braunschweig): Glückwunsch an den MBC für den verdienten Sieg. Wir haben einen harten Kampf erwartet und den auch bekommen. In der ersten Halbzeit konnten wir sehr viel kaschieren, indem wir hochprozentig getroffen haben. Im dritten Viertel waren wir defensiv einfach nicht scharf genug: Wir haben zu viele Ballverluste und zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. Es war im Endeffekt das einzige Viertel, das wir verloren haben. Aber das hat gereicht, dass wir das Spiel verloren haben. Ich mache es nicht gerne, aber hin und wieder muss man die Statistik heranziehen, um ein Spiel zu analysieren. Und wenn man da sieht, dass wir bei den Rebounds und Turnovern dem Gegner 15 Possessions mehr erlaubt haben, muss man nicht weiterschauen, um in der Analyse fündig zu werden. 15 Possessions mehr zu zu lassen ist zu viel und nur fünf Freiwürfe zu haben, ist zu wenig. Insofern geht der Sieg des MBC in Ordnung.

Silvano Poropat (Mitteldeutscher BC): Danke für die Glückwünsche. Es ist einer der wichtigsten Siege in meiner Karriere. Es ist mir noch nie passiert, zehn Spiele hintereinander zu verlieren - egal auf welchem Level ich gecoached habe. Umso größer ist die Erleichterung, dass es heute geklappt hat. Ich gratuliere meiner Mannschaft. Ich gratuliere in erster Linie drei Spielern, die schon mehrere Jahre für den MBC spielen. Das sind Djordje Pantelic, Malte Schwarz und Hördur Vilhjalmsson. Sie haben sehr viel Arbeit in der Vorbereitung auf dieses Spiel geleistet. Ich kann mich auf diese Spieler immer verlassen, sie sind wichtig in der gesamten Situation. Wir haben mit Wille und Verteidigung das Spiel gewonnen. Braunschweig hat gut getroffen und bis zum Ende war das Spiel offen. Ein Sieg des Willens, des Kämpfens und des Zusammenhaltens. Was mir auch wichtig war, dass man sich auf unsere Fans verlassen kann. Ich bedanke mich auch bei den Fans, für die Unterstützung. Sie haben uns unterstützt, als ob wir sechs Spiele in Folge gewonnen hatten. Auch auf sie kann man sich verlassen. Das ist nicht selbstverständlich. Wir wissen, wie schwer es war, den Sieg zu erreichen und müssen diesen mit Demut und Bescheidenheit genießen.

Basketball Löwen Braunschweig: Gertz n.e., Visser 11, Bogdanov n.e., Theis n.e., Joyce 14, Allen 4, Pluskota, Abromaitis 15, Adler 6, McElroy 2, Lockett 15 (8 Rebounds), Simon.

Mitteldeutscher BC: Schwarz 3, Zinn n.e., Liyanage n.e., Massenat 7, Standhardinger 12 (8 Rebounds), Pantelic 19 (5 Rebounds), Vilhjalmsson 11, Richard 15, Clay n.e., Dorris, Wyrick 5, Kuhn.

Copyright und Infos

Februar 2015
Location: Volkswagen Halle (BS)
Autor / Credits: PM / Merle Eggert


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