Ab dem 4. Juni 2019 erweitert Prof. Ulrich Eller unter dem Titel „Gleichzeitige Resonanzen“ die HBK Galerie bis auf den Johannes-Selenka-Platz. Eröffnet wird die akustisch wie visuell eindrucksvolle Ausstellung durch Prof. Dr. Andreas Bee, Vizepräsident der HBK für Lehre, Studium und Professionalisierung. Die Einführung übernimmt Dr. Anne Mueller von der Haegen, 1. Vorsitzende des Allgemeinen Konsumverein Braunschweig. Bis zum 25. Juni 2019 ist die Installation für Besucher erfahrbar.

„Als bildender Künstler und Lehrender ist es mein Anliegen, Situationen zu schaffen, die in besonderer Form das Hören und Sehen auf eine spezifische Weise verknüpfen. Die von mir favorisierten Lehrinhalte zielen deshalb auf das Erfinden von modellhaften Wahrnehmungen für Auge und Ohr, mit dem Ziel der neuen Einsicht in das überraschend Reale“, so Ulrich Eller über seine Arbeit. Er thematisiert in seinen Arbeiten den Bereich zwischen Hören und Sehen. Es entstanden kompositorische Werke für konkrete Räume, bildnerische Arbeiten als Transformation ins Visuelle, oder Skulpturen, in denen die Klänge der Materialien untersucht wurden.

Ulrich Eller versteht seine Arbeiten als Prozessdemonstrationen in der Balance von exakter Kalkulation und Zufallsaspekten. Die dabei entstehenden Hörereignisse sind maßgeblich bedingt durch die Wahl des Arbeitsmaterials. Sein wesentliches Interesse gilt einer Erweiterung des Skulpturbegriffs als Beitrag zum Verständnis der konkreten Musik, basierend auf dem Geräusch - einer Augenmusik, die auf die Analogie visueller und auditiver Zeichenschöpfung verweist. Seit 15 Jahren ist er nun Professor für Klangkunst an der HBK und hat den Bereich maßgeblich geprägt und aufgebaut. 

In seiner Ausstellung „Gleichzeitige Resonanzen“ zeigt Ulrich Eller zwei skulpturale Soundarbeiten: Einen „Geräuschcontainer“ auf dem Johannes-Selenka-Platz direkt vor der HBK und eine raumgreifende Trommelreihung in der Hochschulgalerie. Die bewusst gewählte räumliche Trennung zwischen Innen und Außen steht für eine programmatische Auffassung von skulpturalem Klang. Zwei extrem unterschiedliche Bedingungen des Hörens werden dabei angesprochen: einerseits eine Klangbewegung aus 40 resonierenden Snaredrums im Galerieraum, die den Besucher in ein Verwirrspiel unvorhersehbarer Aktionsverläufe manövriert. Andererseits ein hermetisch abgeschlossener Stahlkörper im Außenraum als akustischer Ausnahmezustand, der sein inneres Geschehen durch spürbare Vibrationen nach außen trägt. Beide Arbeiten sind mit ihren qualitativen Eigenschaften immer Zweierlei zugleich: Lautgeber sowie visuelle Form in der Transformation mit der spezifischen Beschaffenheit von Material und Klang. 
Vermittelnd zwischen diesen beiden Positionen hängt ein stilles Abbild an der Wand vor dem Galerieraum: Ein großer fotografisch inszenierter Lautsprecher, dessen collagierte Oberfläche die Stadt Brüssel zeigt. Er fungiert als Synonym für den noch größeren und extremeren Geräuschkörper der Großstadt, der uns alle – auch in Braunschweig – umgibt. 

Weitere Informationen gibt es auf der Website der HBK Braunschweig.

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Location: HBK Braunschweig (BS)
Autor / Credits: Pressemitteilung


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