Eine der interessantesten Rap-Platten des Sommers beginnt mit einer Frage, die eigentlich eine Ansage ist: »Wann bin ich dran?«, shoutet Ahzumjot fordernd über ein mächtiges Piano-Riff und ehrfurchtgebietende Chöre. Ein gewaltiger, ein imposanter Auftakt. Es geht um Autonomie, um das Ringen nach Individualität – gegen die Meinungsdiktatur des Mainstreams und die Erwartungen der anderen. Vor allem aber geht es – in diesem Song wie überhaupt auf dem zweiten Ahzumjot-Album »Nix mehr egal« – um klare Positionierungen, eine deutlich formulierte: Haltung. Ahzumjot hat erkannt, dass die Fragestellungen unserer Zeit andere Antworten verlangen als Zynismus, Ironie und »lustige Diskussionen« in Filterblasen- und Hashtag-Grenzen. Und so speist sich „Nix mehr egal“ nicht zuletzt aus der Wut des Interpreten über die lähmende Apathie, den ganzen Egoismus und Hedonismus da draußen.


 

Bereits vor
„Nix mehr egal“ war Ahzumjot eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Rap. Während andere Party feiern und sich selbst beweihräuchern, stellte dieser Mann Fragen: Woran liegt es eigentlich, dass uns alles so egal geworden ist? Dass es keine klaren Feindbilder mehr gibt und scheinbar auch nichts, wofür es sich zu kämpfen lohnt? Es sind Gedanken, die wohl jeder kennt: Wir wissen und haben alles – und machen oft viel zu wenig. Mit „Nix mehr egal“ hat der Rapper nun zu einer unerreichten Präzision im Umgang mit diesen Themen gefunden. Insofern ergibt sich die Antwort auf eingangs erwähnte Frage ganz von selbst. Die Zeit des Ahjumjot ist natürlich: genau jetzt.

Während der Arbeit an den Beats machte
Ahzumjot sich bereits an die Rhymes. Melodien, Flows, erste Zeilen – all dies entstand parallel zur Musik. Und wurde schließlich in einsamen Klausurtagen in Binz an der Ostsee ausgearbeitet. So kristallisierte sich das inhaltliche Anliegen für „Nix mehr egal“ immer mehr heraus: Wo komm ich her, wo will ich hin? Was ist dazwischen passiert – und warum zur Hölle sind wir überhaupt hier? Darum sollte es gehen. Ahzumjot arbeitet assoziativ, lässt sich von Gefühlen, Gedanken und musikalischen Stimmungen leiten. So entstand eine ernsthafte, den Zeitgeist erfassende Platte mit reichlich Wumms, die die Nöte und Gedanken einer Generation auf den Punkt bringt. Ohne Kindergarten-Getue, ohne die im Rap oft üblichen Schwanzvergleiche, sondern reflektiert und aufrichtig. „Ich bin extrem glücklich mit diesem Album“, sagt Ahzumjot. „Durch die Arbeit daran habe ich als Musiker und Texter extrem viel gelernt und nun ist alles genau so wie ich es mir vorgestellt hatte.“
 

Monty“ war ein schönes DYI-Projekt. Ahzumjot in seiner ganzen Größe tritt erst jetzt, mit „Nix mehr egal“ ins Licht. Das Werk vereint Ahzumjots vermeintliche Gegensätze und vielfältige Erfahrungen. Es ist ein herausragendes, ein anderes Rap-Album geworden, das die richtigen Fragen zur richtigen Zeit stellt und die besondere Klasse seines Interpreten in jeder Sekunde eindrucksvoll unter Beweis stellt.
 

Ahzumjot  „NIX MEHR EGAL“ Tour 2014
Präsentiert von: Intro, Juice, splash!Mag und putpat.tv

18.11.2014 Hamburg, Headcrash

19.11.2014 Hannover, Musikzentrum

20.11.2014 Köln, Underground

21.11.2014 Saarbrücken,  Garage Klub

22.11.2014 Marburg, Kulturkeller

23.11.2014 Frankfurt, Das Bett

25.11.2014 Stuttgart, Keller Klub  

26.11.2014 Wien (A), B72

27.11.2014 Innsbruck (A), Weekend

28.11.2014 München, Backstage Club

29.11.2014 Weinheim, Cafe Central

30.11.2014 Berlin, Magnet

02.12.2014 Leipzig, Täubchental

03.12.2014 Dresden, Groove Station

04.12.2014 Fulda, Kulturkeller

05.12.2014 Bremen, Tower

06.12.2014 Osnabrück, Kleine Freiheit

07.12.2014 Dortmund, FZW


Hier kann man sich den Videoclip zu "Geschichte" ansehen

http://www.universal-music.de/ahzumjot/home

Copyright und Infos

August 2014
Location: diverse
Autor / Credits: PM / Merle Eggert


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