Auf den Spuren von Heinrich des Löwen
In den 1930er Jahren wurden von den Nationalsozialisten erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz des Braunschweiger Domes vorgenommen. Das Ziel war, den historischen Dom für Propagandazwecke zu nutzen und eine „nationale Weihestätte“ zu schaffen. Anlass hierfür war für den damaligen Nazi-Ministerpräsidenten Klagges der Umstand, dass mit dem Ende des Welfenhauses der Dom, Grablege der Welfen, in das Eigentum des Landes Braunschweig übergegangen war.
Zunächst wurden die Gräber Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde freigelegt. Das Grabungsergebnis zeigte interessante archäologische und historische Erkenntnisse, wurde aber nicht veröffentlicht. Erst nach der Freilegung entschloss man sich, eine neue Gruft zu bauen und gleichzeitig auch Veränderungen des Inneren der Kirche vorzunehmen. Die hierfür erforderlichen Eingriffe in die tragende Konstruktion waren erheblich, der technische und finanzielle Aufwand war sehr hoch. Schäden an der Bausubstanz waren nicht zu vermeiden, aber ein drohender Einsturz von Teilen des Gewölbes konnte verhindert werden.
Bildnachweis: Städtisches Museum Braunschweig, J. Middel.
Location: Dornse - Altstadtrathaus (BS)
Autor / Credits: Pressemitteilung