SZB: Am 23.08. beginnt das Festival Kultur im Zelt. Ist die Planung abgeschlossen?
Beate: Ja, die Planung ist abgeschlossen. Wir haben zwar bis zum Schluss immer noch Änderungen rein bekommen und auch immer noch neue Details geplant, aber jetzt steht alles.

SZB: Was gibt es noch zu tun?
Beate: Witzig (lacht). Eine Menge: Wir sind natürlich schon sehr gut ausverkauft, haben jetzt schon 32.000 Besucher, was zu diesem Zeitpunkt Rekord ist, und das letzte Jahr um mehr als 2.000 Besucher übertrumpft. Aber trotzdem versuchen wir die Veranstaltungen, die noch nicht so gut verkauft sind, weiter zu verkaufen. Dann machen wir für bestimmte Zielgruppen Werbung, sind noch im Aufbau, überlegen uns eine neue Dekoration für den Biergarten und natürlich auch für die Zelte. Dazu noch viel Pressearbeit und nebenbei beantworten wir auch die Fragen der Künstler. Es gibt also noch tausende Sachen zu tun.

SZB: Welche Programmhighlights erwarten uns dieses Jahr?
Beate: Das kann man nicht so allgemein sagen, es ist sicher wieder für jeden etwas dabei. Für mich speziell ist es der Abschlussabend mit Till Brönner und Curtis Stigers. Das sind wirklich zwei Big-Names zusammen an einem Abend. Für mich ist auch der Start mit André Sarrasani ein Highlight, weil wir mit ihm schon so viele Jahre zusammen arbeiten. Und Sophie Hunger ebenfalls. Das ist aber für jeden unterschiedlich.

SZB: Welcher ist dein ganz persönlicher Lieblingskünstler?
Beate: Dieses Jahr habe ich einen starken Fokus auf Sophie Hunger, auch auf Meret Becker. Ich mag eher die leiseren Töne, das Spartenprogramm.

SZB: Wer wäre dein Traumgast bei KiZ?
Beate: Ganz klar: Melody Gardot.

SZB: Was erwartet die Besucher bei Varieté im Zelt?
Beate: Dieses Jahr haben wir drei Tage süßen nostalgischen Jahrmarkt. Rund um das Zelt bauen Handwerker, Fahrgeschäfte, Künstler ihre Buden auf. Mit diesem Markt wird das Jubiläum 15 Jahre Kultur im Zelt eingeleitet.

Beate bei einer Veranstaltung im Kulturzelt

 

SZB: Wie kam der Frosch zu KiZ?
Beate: Das weiß niemand mehr so genau (lacht). Wir haben schon tausend Mal überlegt, aber der Frosch kam vermutlich aus meinem Privatleben dazu. Ich wollte immer zwei Frösche links und rechts von meiner Einfahrt haben, die wie die klassischen Steinlöwen in Italien alles bewachen. Irgendwann habe ich angefangen Froschkönige privat zu sammeln und dann haben wir uns als Scherz überlegt, Froschskulpturen rechts und links neben dem Eingang am Teppich aufzustellen. Und dann ist der Kultur-Frosch nach einiger Zeit vom Eingang aufs Plakat gekommen.

SZB: Dieses Jahr ist Jubiläum - wie lange willst du das noch machen?
Beate: So lange die Leute das gerne sehen wollen. Noch ist kein Nachfolger in Sicht.

SZB: Was hältst du von der kulturellen Entwicklung in Braunschweig?
Beate: Ich finde es ziemlich schade, dass immer mehr Großveranstaltungen gemacht werden und immer weniger kleine Dinge. Ich vermisse hier in Braunschweig, dass das gefördert wird was von den Bürgern selbst kommt. Leider war es in den letzten Jahren so, dass die Kulturverwaltung große Projekte ins Leben gerufen und sie dann auch eigenständig umgesetzt hat. Damit wurden viele öffentliche Gelder gebunden, was mir gar nicht gefällt.

Und dabei kommt doch viel von den Bürgern. Unsere eigenen Ideen wurden beispielsweise nie wirklich gefördert. Wir mussten selbst erleben, dass einem der Weg nicht gerade geebnet wird. Und leider ging es damit nicht nur uns so. Wenn man eine Idee entwickelt, muss man sich in Braunschweig selbst durchkämpfen. Wir hatten vor Jahren zum Beispiel am Schloss das Richmond Schlossspektakel und können das nicht mehr durchführen, weil die Sponsoren dafür fehlen. Wir haben noch weitere Ideen die umgesetzt werden könnten wenn das Geld da wäre. Eine „Kulturverwaltung" sollte meiner Meinung nach eher das Geld für Kultur verwalten - das beinhaltet auch der Name - und nicht selbst veranstalten. So etwas ist ganz wichtig für die Kulturentwicklung.

SZB: Wie sieht es mit dem Eiszauber auf dem Kohlmarkt aus?
Beate: Wir können jetzt schon absehen, dass es schwierig sein wird die Gelder zusammen zu kriegen. Zwangsweise mussten wir auf einen ganz Pool an Kleinst-Sponsoren umsteigen, denn auch hier gibt es keine finanzielle Unterstützung der Stadt. Das verstehe ich nicht und das verstehen auch viele Gäste nicht. Anfangs hatten wir BS Energy noch im Boot und eigentlich wäre es auch ein typisches Projekt für das Stadtmarketing. Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, dass der Eiszauber seitens der Stadt nicht finanziell unterstützt wird.

SZB: Was hast du vor KiZ gemacht?
Beate: Ich habe ganz viele Sachen gemacht, eine Menge im Bereich Promotion. Aber auch in der Gastronomie und im Autohandel, wo mein Berufsleben begonnen hat. Ich fing dort an Veranstaltungen zu organisieren. Erst auf Autos gemünzt, dann im Kinderbereich. Das hat mir viel Spaß gemacht und ist auch heute noch meine große Leidenschaft. 1999 kam dann das Kulturzelt dazu.

Foto: Susanne Hübner

 

SZB: Dein Lebensmotto?
Beate: Immer locker bleiben (lacht). Ich versuche immer alles positiv zu sehen. Für mich ist das Glas auch halb voll und nicht halb leer. Und eigentlich klappt es gut, immer das Beste aus Allem zu machen.

SZB: Dein Lieblingsplatz in Braunschweig?
Beate: Der Bürgerpark. Ich liebe Parkanlagen, mag alten Baumbestand und bin gerne draußen in der Natur.

SZB: Wir haben gehört du hast viele Tiere. Was läuft bei dir zu Hause alles rum?
Beate: Ich habe schon immer Tiere gern gehabt. Nun kann ich mich so verwirklichen, wie ich es mir als Kind gewünscht habe. Zuhause habe ich vier Hunde, fünf Katzen, Enten, Hühner, Gänse und Pferde. Also wirklich sehr, sehr viele Tiere.

Zuletzt habe ich einen 13-jährigen Hund von der Tierrettung geholt, der ursprünglich aus Rumänien kommt. In der Stellenanzeige wurde eigentlich „nur ein schöner Platz für die letzte Zeit gesucht". Jetzt ist der Rüde vital, liegt nicht mehr rum, sondern liebt Spaziergänge und tobt mit dem Rest der Rasselbande. Auch Joelle wurde vor kurzem als Pflegefall aufgenommen. Die vierjährige Stute war unreitbar, bis ein medizinischer Grund gefunden und eine OP für 1.500 EUR veranlasst wurde.

 

Wir bedanken uns bei einer taffen Frau, mit großem Organisationstalent und einem großen Herz für Tiere.


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