Mit Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben tritt Regisseur John Moore eine große Herausforderung an, die äußerst erfolgreiche Actionreihe um den New Yorker Polizisten John McLane (Bruce Willis) fortzusetzen.

McClane reist im fünften Teil nach Russland, um dort mit seinem Sohn Jack (Jai Courtney) in Kontakt zu treten. Den hat man kurz zurvor wegen einer Schießerei in einem Nachtclub verhaftet. John, der seinen Sohn über Jahre nicht gesehen hat, ahnt nicht, dass Jack auf der Gehaltsliste der CIA steht und mit einem groß angelegten Plan den ebenfalls inhaftierten Russen Komorov (Sebastian Koch) befreien will.

Komorov besitzt angeblich eine Akte, dessen hochbrisante Informationen seinen Rivalen Chagarin (Sergei Kolesnikov) als Politiker zu Fall bringen könnten. Chagarin will das natürlich verhindern und engagiert seine rechte Hand Alik, um Komorov mitten aus dem Gerichtssaal in Moskau rauszusprengen und den Aufbewahrungsort der Akte zu erfahren. Wie in den vier Teilen zuvor ist „mach-keine-Gefangenen“-Haudegen John McLane wieder zur falschen Zeit am falschen Ort.


Es beginnt eine actionreiche Verfolgungsjagd quer durch Moskau, die die Materialschlachten der Vorgänger weit in den Schatten stellt. Wurde besonders in Teil 4 auf den Computer gesetzt, lässt Regisseur John Moore lieber echte Autos, Wolkenkratzer und sogar russische Militärhubschrauber in ihre Einzelteile zerlegen. Während der 90-minütigen Vorstellung werden die Gangster dabei praktischerweise auch nicht von der Polizei gestört – es scheint in Russland einfach keine zu geben.

Was kommt nach der Befreiung eines Hochhauses, eines Flughafens, New Yorks und den USA? Genau, es kann nur die Befreiung der Welt von den Russen und ihren Atomwaffen sein. Bei aller Action hat die „Die Hard“-Reihe immer vom unerschütterlich kämpfenden und sich doch seiner Schwächen bewussten John McLain gelebt, der mit letzter Kraft und einer gehörigen Portion Glück den Bösewicht bezwingt. Zeigte hier Teil 4 schon deutliche Schwächen in Sachen Glaubwürdigkeit, haben sich die Autoren von Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben offenbar erst gar nicht die Mühe gemacht, eine Spur Ernsthaftigkeit aufkommen zu lassen.

Zwischen den Schießereien und Explosionen inmitten von Moskau, unterhalten sich McLane und dessen in seine Rolle konstruierter Sohn Jack seelenruhig über ihr Vater-Sohn-Verhältnis. Fast nebenbei fahren die beiden dann in einem mit Waffen gefüllten, gestohlenen Luxusauto 1000km in eines der am strengsten bewachten Gebiete Osteuropas ein – und retten die Welt.

Für die wenigen Leute, die keinen der anderen Teile gesehen haben, bietet der fünfte Teil ein kurzweiliges Poppcornkino mit erstklassigen Actionszenen. Wenn man die Story nicht hinterfragt, kommen in den Momenten wo McLane „die Schweinebacken“ fertig machen will auch wieder die alten Gefühle auf. Der Verpflichtung, der Stirb langsam-Reihe eine gelungene Jubiläumsausgabe hinzuzufügen, kommen die Macher aber nur ungenügend nach. So ist es auch nicht weiter schlimm, dass dieser als einziger der gesamten Reihe 30 Minuten kürzer ist.

Wer nochmal alle alten Teile und den aktuellen Film am Stück genießen möchte, hat dazu am Samstag, den 16.02. Gelegenheit. Das C1 Cinema zeigt im Stirb langsam - Marathon alles am Stück.


Copyright und Infos


Location: C1 Cinema (BS)
Autor / Credits: Christian


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