Paul Kuhn - Nachbericht 27.08.2013

Seit mittlerweile 80 Jahren steht der Pianist und Sänger Paul Kuhn auf der Bühne. An diesem Abend allerdings ließ er auf sich warten. Ein Raunen ging durch das Publikum, nachdem das erste Musikstück ohne Paul Kuhn gespielt wurde. Wird er denn nun auftreten oder gab es eine spontane Programmänderung? Nachdem Saxophonist Gustl Mayer seine hochkarätigen Kollegen vorstellte, kam er aber doch endlich auf die Bühne, Paul Kuhn. Etwas wackelig, aber in Begleitung einer charmanten Dame nahm er am Piano Platz. Es macht ihn nur noch sympathischer, dass er nach dem Namen des einen oder anderen Stücks bei seinen Bandkollegen fragt. Den Text dagegen beherrscht der 85 jährige perfekt.

Paul Kuhns raue Stimme und die Instrumente seiner Bandkollegen versetzten das Publikum sofort in die Welt des Jazz. Wenn man seine Augen schloss, konnte man sich in die Filme zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinein träumen. Mit "don chicka don... chicka don chicka don don ..." kündigte Paul Kuhn in seiner coolen Art den Song "Heading south" an. Dass er am Piano mal daneben greift, merkt man nur an seinem leicht verkniffenen Blick. Der Begeisterung des Publikums tut dies jedoch keinen Abbruch. Hin und wieder fragt er die Zeltbesucher ob es OK sei und erntet dafür amüsierten Zuspruch vom Publikum. Alles was zählt ist die Leidenschaft der Musiker.

Am leichten tippeln der Finger am Nebentisch und am Wippen der Köpfe zum Takt der Musik wird deutlich, dass die Gäste der Veranstaltung die entspannte Atmosphäre im Zelt genießen. Das Highlight des Abends ist der Auftritt von Gaby Goldberg. Der blonde Engel im schwarzen hochgeschlitzten Kleid rundete das Ensemble ab. Im Duett mit Paul Kuhn sang sie unter anderem den Song "Isn't it a lovely day", einst präsentiert von Ginger Rogers und Fred Astaire.

Und wieder sorgte das Team von Kultur im Zelt für einen fantastischen Abend mit einer Musiklegende.